Darmstadt – Herrngarten/Prinz-Georg-Garten

Neulich hat es uns mal zu einem Ausflug in die schöne vom Jugendstil gepräge Stadt Darmstadt (ca. eine halbe Stunde Autofahrt entfernt von Frankfurt am Main) verschlagen.

Und da wir unbedingt die ersten Frühlingssonnenstrahlen nutzen wollten, haben wir für euch den im Hochschulviertel gelegenen Herrngarten und den angrenzenden Prinz-Georg-Garten erkundet.

Herrngarten

Der Herrngarten ist heute ein beliebter Volkspark im Herzen der Stadt und zugleich der größte und älteste Park von Darmstadt. Auf den ausladenden Wiesen tummeln sich Familien mit Kindern, Paare, Studenten, Sportgruppen und Viele mehr. Heute finden sich in dem Park zwei Kinderspielplätze und auch Jugendliche finden die Möglichkeit sich auszutoben (bspw. auf dem Bolzplatz oder der Basketballanlage).

Der Name der Anlage stammt, wie uns ein Schild am Eingang erklärt, von einem Zitat von 1573 „unseres gnädigsten Fürsten und Herrn Garten“.

Angelegt wurde der Garten im 16. Jahrhundert unter dem ersten Landgrafen von Hessen-Darmstadt, Georg I. Damals war es aber noch sehr weit entfernt von der heutigen großzügigen Parkanlage, sondern war ein Nutz- und Küchengarten. Im 17. Jahrhundert erfolgte dann eine Erweiterung im Norden.

Der große Umbau erfolgte ab 1766 unter der „Großen Landgräfin“ Caroline, die den Garten im Stile eines englischen Gartens anlegte. Ihr Grab befindet sich bis heute im Park. Ihr Sohn, der spätere Großherzog Ludwig I., öffnete den Park ab 1801 für die Bürger und erweiterte den Garten erneut. Bei einer Parkerweiterung im 19. Jahrhundert entstand ein Teich in der Parkanlage.

Heute misst der Park eine Fläche von 12 Hektar. Durch die direkt angrenzende TU Darmstadt ist auch keine Erweiterung der Fläche mehr möglich. Im Süden ist der Park begrenzt durch das heutige Hessische Landesmuseum, dem alten Hoftheater und dem heutigen Haus der Geschichte. An Stelle des Hessischen Landesmuseums ließ Landgraf Ludwig IX einst ein riesiges Exerzierhaus errichten, welches bei seiner Erbauung 1771 als das größte der Welt galt.

Zum Verweilen lädt das ziemlich zentral gelegene Herrngarten-Café ein, welches 1927 eröffnet wurde. Vorher stand an diesem Standort ein Gärtnerhaus, welches im Zweiten Weltkrieg allerdings zerstört wurde. Coronabedingt konnten wir dies leider nicht testen.

Prinz-Georg-Garten

Am Eingang zum barocken Prinz-Georg-Garten findet sich ein Barocktor aus dem Jahre 1681. Hier war einst der Haupteingang zum Herrngarten.

Barocktor am Eingang des Prinz-Georg Garten

Der heutige Prinz-Georg-Garten ist ein Zusammenschluss aus zwei Gärten – dem Palaisgarten und dem Pretlackschen Garten. Der Zusammenschluss besteht etwas seit dem Jahre 1748. Etwa aus dieser Zeit stammen auch die beiden Sonnenuhren.

Blick auf das Porzellanschlösschen. Im Vordergrund ist eine der beiden Sonnenuhren zu sehen.

Nach der Zusammenlegung der beiden Gärten schenkte Ludwig VIII. den Garten seinem Sohn Georg Wilhelm – welcher auch Namensgeber des heutigen Gartens ist.
Das es sich um ursprünglich zwei Gärten handelt, sieht man noch sehr gut an den beiden abschließenden Gebäuden der Haupt- und Querachsen – dem Pretlackschen Gartenhaus und dem Prinz-Georg-Palais (auch „Porzellanschlösschen“ genannt).

Den Beiname „Porzellanschlösschen“ hat das Palais auf Grund der dort ausgestellten Großherzoglich-Hessischen Porzellansammlung erhalten (https://www.schlossmuseum-darmstadt.de/porzellanmuseum-darmstadt/)

Porzellanschlösschen und Kirchtum der Sankt Elisabeth Kirche

Der Name des Pretlackschen Gartens geht zurück auf Generalfeldmarschall Rudolf von Pretlack, welcher ab ca. 1700 Besitzer des Gartens war. Ihm ist auch das Pretlacksche Gartenhaus zu verdanken. Bei dem Gartenhaus springt dem Besucher die aufwendige Fassadenmalerei direkt ins Auge. Normalerweise ist das Gartenhaus der Öffentlichkeit zugänglich und beinhaltet ein öffentliches Lesezimmer mit Büchern – leider ist dieses zur Zeit coronabedingt geschlossen.

Wir waren im März in den Gärten zu Besuch und man merkte, dass die Garten-Saison erst startet. Ein paar Monate später kann man sicherlich einen deutlich farbenfroheren Besuch erwarten. Nichtsdestotrotz ist der Prinz-Georg-Garten eine schöne Gartenanlag und wir können uns hier sehr gut vorstellen, wie man sich im Sommer ein Buch aus dem Lesesaal nimmt und Sonne und Pflanzen lesend auf einer Parkbank genießt.

Öffnungszeiten
März-Oktober: tgl. 07:00-19:00 Uhr
November-Februar: tgl. 08:00-16:00 Uhr

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