Wer einmal in Meran ist, sollte unbedingt den Tappeinerweg laufen. Der ca. 3 km lange Weg gleicht eher einem Panoramaspaziergang – vollkommen zu Recht gilt der Weg als eine der schönsten (und längsten) Höhenpromenaden Europas. Der Weg liegt auf einer Höhe von 360 m – und somit ca. 60 m oberhalb von Meran.
Route
Von Gratsch verläuft der Weg entlang des Hanges vom Küchlberg bis zum Pulverturm am Zenoberg und endet oberhalb des Beginns der Gilfpromenade (es bietet sich an diesen Abstieg zur Passer zu wählen).

Was ist so besonders an dem Weg?
Entlang des Tappeinerweges findet sich eine unglaubliche Pflanzenvielfalt, welche sowohl alpine als auch mediterrane Pflanzen umfasst. So findet man hier unter Anderem Palmen, Pinien, Aloe Vera, Agaven, Kakteen, Eukalyptus oder Bambus uvm. Über 400 verschiedene Pflanzenarten sollen sich hier finden.
Aber nicht nur das macht den Weg besonders, sondern auch der wundervolle Ausblick auf Meran, das Etschtal und das umliegende Bergpanorama.

Unterwegs
Zum Einkehren: Hier gibt es mehrere Möglichkeiten
Cafè/Restaurant Unterweger: Terrasse liegt unterhalb des Weges und somit zwar ruhiger, aber die Wanderer schauen von oben aufs Essen. Schön grün.
Restaurant Schlehdorf: große Terrasse, die einen schönen Ausblick bietet
Küchelberg Hütte: kleine Einkehrmöglichkeit mit schönen Sitzmöglichkeiten unter Weinstöcken
Restaurant Saxifraga Stub’n – ist uns sehr empfohlen worden, aber hatte leider bei unserem Besuch geschlossen 😦
Kiosk am Pulverturm: kleine Karte mit bspw. Hamburgern, Salat oder Nudeln

Sehenswürdigkeiten (vom westlichen Eingang zum Zenoberg)
Belvedere: Kurz nach dem Start kann man über wenige Stufen den Felsvorsprung Belvedere erklimmen. Von hier aus bietet sich ein schöner Ausblick über Meran und in das Etschtal.

Stadtpfarrkirche St. Nikolaus: Die Kirche liegt zwar nicht direkt am Weg, aber der Blick vom Tappeinerweg aus über die Stadt ist auch unweigerlich mit dem Kirchturm der Stadtpfarrkirche verbunden. Zusätzlich besteht über den Tirolersteig die Möglichkeit hinter der Kirche auf den Tappeinerweg hochzusteigen bzw. umgekehrt vom Tappeinerweg direkt in die Stadt herabzusteigen. Dieser Abschnitt des Weges ist allerdings nicht geeignet für Kinderwagen/Rollstühle, da er einige Treppenstufen umfasst.

Gletscherschliff: Plötzlich wird das gemütliche Grün des Weges unterbrochen und man steht vor dem Gletscherschliff. Entstehen tun solche Gletscherschliffe durch die Bewegung von Gletschern. Entlang des Weges kann man diese Formationen im Felsen mehrfach sehen.
Denkmal von Dr. med. Tappeiner: Unterwegs erfährt man natürlich auch, wer dieser Herr Tappeiner ist. Franz Tappeiner (geb. 1816 in Laas, verstorben 1902 in Meran) war Kurarzt, Anthropologe und Botaniker. 1832 stiftete er der Stadt diesen Weg.

Öffentlicher Kräutergarten (Orto delle erbe): Als kleiner Abstecher vom Tappeinerweg lohnt sich ein Besuch des öffentlichen Kräutergartens. Erstaunlicherweise handelt es sich dabei um den einzig öffentlich zugänglichen Kräutergarten in Südtirol. Angelegt wurde er 2002 und bietet den Besuchern rund 230 Kräuter und Stauden.
Tipp: Besonders lohnt sich ein Besuch im Frühling, wenn viele Pflanzen blühen!
Der Pulverturm: Hier lagerte die Stadt Meran im 17. und 18. Jahrhundert ihr Schießpulver, was dem Turm auch den Name „Pulverturm“ einbrachte. Auch heute noch ist der Turm begehbar (Achtung – der Hocheingang befindet sich ca. 4 m oberhalb des Bodens und wird durch eine Holztreppe erreicht). Der Aufstieg auf den ca. 26 Meter hohen Turm lohnt sich dennoch, da sich ein schöner Ausblick auf Meran und das Etschtal bietet.

Fakten
Länge: ca. 3 km
Schwierigkeit: leicht
Steigung: faktisch keine
Geeignet für Rollstuhl/Kinderwagen: Ja
Anreise: Die Buslinie 236 fährt von der Innenstadt Merans zum westlichen Eingang.
Parken: Oberhalb des Weges liegt das Dorf Tirol, wo sich einige kostenpflichtige und öffentliche Parkplätze befinden. Vier Parkplätze befinden sich direkt vor dem westlichen Eingang.
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